Musiktherapie Erfahrungen
für die Psychiatrie und die Psychosomatik


Die 6 Säulen der Identität

Während einer Behandlung bekommt die Krankheit viel Aufmerksamkeit, doch gibt es auch andere "Säulen" in einer Person, die dazu gehören!

Bereich:

Erwachsene, evtl. auch Jugendliche

Form:

Einzel- oder Gruppentherapie (für introspektionsfähige Patient:innen!)

Instrumente:

verschiedene Instrumente

Themen:

Selbstwahrnehmung, Selbstwirksamkeit

Inspirationsquelle:

"Integrative Therapie" von Hilarion Petzold

Anleitung:

  • Der/die Patient:in im Fokus soll sich überlegen, welche "Säulen" zur eigenen Identität gehören. Anders formuliert: "Welche Rollen nehme ich im Alltag ein?"
    - Identität im Rahmen von Beziehungen / Familie (zum Beispiel als Mutter, Schwester, Tochter, Partnerin, Freundin, Patentante, etc.)
    - Identität im Rahmen des Berufs (z.B. Arbeitgeberin, Arbeitnehmerin, Selbstständige, Mentorin, Berufsanfängerin, etc.)
    - Identität in Bezug auf Hobbys oder Ressourcen (z.B. Motorradfahrerin, Fotografin, Häklerin, Musikerin, etc.)
    - Identität im Rahmen der Behandlung (neue Diagnose, chronische Diagnose, auch körperliche Diagnosen oder andere Behinderungen)
    - was auch immer der Person einfällt!
  •  Wenn alle mögliche Facetten aufgeschrieben wurden, darf der/die Patient:in die 6 wichtigsten Säulen aussuchen.
  • Diese 6 Säulen werden reflektiert: Wie nehme ich mich in dieser Rolle wahr? Wie nehme ich andere in dieser Rolle wahr? Was für Stärken bringen mir diese Rolle? Gibt es Änderungswünsche?
  • Ähnlich wie beim inneren Orchester, soll jede Säule ein Instrument und einen Platz im Raum bekommen, der die Nähe zu den anderen Säulen verdeutlicht.
  • Je nachdem, ob die Therapie als Einzel oder als Gruppe stattfindet, können alle oder nur ein paar Säulen gleichzeitig gespielt werden.
  • Wenn die Therapie in der Gruppe stattfindet, kann der/die aufstellende Patient:in die Gruppenmitglieder bei der musikalischen Darstellung dirigieren. 
  • Wenn die Therapie im Einzelsetting stattfindet, kann der/die Patient:in mit dem/der Therapeut:in zusammen überlegen, welche Rollen von wem gespielt werden.