Pentatonische Konzentrationsübung
Wenn man "Entspannung durch die Konzentration" üben möchte, fängt diese Übung relativ leicht an und wird auf einmal deutlich anspruchsvoller.
Form: | Gruppentherapie |
Bereich: | Erwachsene |
Instrumente: | pentatonische Instrumente |
Vorbereitung
- Jede:r holt sich ein Instrument, das pentatonisch gestimmt ist oder pentatonisch gestimmt werden kann. Am besten geeignet sind Orff-Instrumente, aber wenn Rohrglocken, ein HAPI o.ä. in der gleichen pentatonischen Tonleiter ist, kann man sie auch nutzen. Wenn es nicht genügend Instrumente gibt, kann der/die Therapeut:in auf das Vibraphon oder das Klavier ausweichen.
- Wenn alle ein Instrument haben, sollen diejenigen mit Xylophon/Metallophon alle Fs und Hs rausnehmen, um den Tonleiter C-D-E-G-A herzustellen. Alternativ könnte man alle Es und Hs rausnehmen. Wenn jemand am Klavier sitzt, sollte die Tasten klar markiert werden, die zur ausgewählten Tonleiter gehören.
- Man kann den Patient:innen kurz den Sinn hinter der Tonleiter erklären, dass man sich keine Gedanken machen muss, welche Töne richtig sind. In pentatonischen Tonleitern hört sich alles stimmig an.
Anleitung
- Der/die Therapeut:in zählt den Takt durchgehend vor, "1-2-3-4." Für die erste Runde spielen alle gemeinsam auf die 1. Egal welcher Ton, egal ob immer der gleiche oder immer andere oder mehrere Töne auf einmal. Hauptsache, einen gemeinsamen Schlag auf die 1. Der/die Therapeut:in zählt immer weiter und bringt die Runde zu Ende, wenn alle es schaffen, sicher und regelmäßig zu spielen.
- Die nächsten Runden sind so: Der Schlag wandert zum 2, dann 3, dann 4.
- wenn es musikalisch begabte Patient:innen gibt, kann es sehr gut sein, dass sie etwas unterfordert sind mit dem Anfang. Keine Angst, es wird anspruchsvoller! (Reflektionsmöglichkeit: Wie mit Unterforderung umgehen, Unterforderung vs. Langeweile, Wichtigkeit von Langeweile für Kreativität, etc.) - Wenn alle vier Zahlen einzeln durchgegangen sind, kann man verschiedene Kombinationen ausprobieren. Alle spielen auf 1&2, auf 1&3, auf 2&4, etc.
- Wenn man auf 1&3 ausprobiert, kann man meistens mit der Zeit aufhören mitzuzählen, weil die Gruppe von selbst "in den Groove" kommt.
- Jetzt wird's spannend: Wenn die bisherigen Optionen (zu) einfach waren, kann man selber die Zahl auswählen, den man spielen möchte.
- Bei der ersten Runde sagen alle vorher, welche Zahl sie gewählt haben.
- In späteren Runden wird es nicht besprochen und man schaut, ob es noch Raum im Gehirn gibt, die anderen während des Musizierens zu beobachten - welche Zahlen gespielt werden und welche nicht. - Mögliche Erweiterungen:
- Alle wählen 2 Zahlen für sich aus zu spielen
- Der/die Therapeut:in zählt immer bis 8 und alle wählen 2 Zahlen
- Bis 8 zählen und 2 Zahlen auswählen: Eine zwischen 1-4 und eine zwischen 5-8 - Wenn die Übung mit den Zahlen durch ist, kann man auf 1&3 bleiben um einen regelmäßigen Basis zu spielen. Drüber kann man mit Solos improvisieren, die im Kreis weiter geschickt werden.