Ich packe meinen Koffer
Viele kennen dieses Konzentrations-Spiel - nun erfahren wir es musikalisch!
Form: | Gruppentherapie (gut für große Gruppen) |
Bereich: | Erwachsene, Jugendliche, Kinder |
Instrumente: | Keine! (Body Percussion Übung) |
Inspirationsquelle: |
Zusammenfassung
Der/die Therapeut:in fängt mit einem Rhythmus im 4er Takt an, der von der Gruppe gespielt wird. Nach und nach bringt jede:r Patient:in einen Rhythmus ein, um eine längere Rhythmuskette zu bauen.
Anmerkung aus der Praxis: Ich habe diese Übung mit Trommeln probiert und fand es tatsächlich schwieriger / weniger kreativ als mit Body Percussion.
Ausführliche Anleitung
- Der/die Therapeut:in bringt der Gruppe einen 4er Rhythmus bei, der erst geübt wird und anschließend einmal gespielt wird.
- Stampfen, klatschen, schnipsen, auf die Oberschenkel klopfen, Arme überkreuzen auf der Brust - alles ist erlaubt! - Die Person neben der/dem Therapeut:in spielt einen eigenen Rhythmus vor
▪ Sie darf sich Zeit nehmen, um Rhythmen auszuprobieren, bevor sie ihren Rhythmus der Gruppe "offiziell" vorstellt.
▪ Dieser Rhythmus wird von der Gruppe aufgenommen und zusammen ein paar Mal geübt.
▪ Der/die Therapeut:in leitet an, dass die bisherigen Rhythmen jeweils einmal nacheinander gespielt werden. - Jede:r Patient:in bringt sich ein: Einen Rhythmus vorspielen, mit der Gruppe zusammen üben, und den Rhythmus mit den vorherigen Rhythmen verbinden.
▪ Dadurch bildet sich eine längere Rhythmuskette (Rhythmuskoffer?)
▪ Was auch wichtig und hilfreich ist: Außer der Vorstellung des neuen Rhythmus wird alles als Gruppe gespielt! - Manchmal hilft es, einen Takt Pause zwischen jeden Rhythmus einzubauen, damit die Patient:innen mehr Zeit zu überlegen haben, welcher Rhythmus im Anschluss an der Reihe ist. Nach und nach kann die Pause gekürzt werden – 2 Beats, 1 Beat, keine Pause mehr!
- Je nach Konzentrationsfähigkeit und Gruppengröße kann man dies mehrfach (im Kreis) wiederholen. Bei 4 Patient:innen kann beispielsweise jede:r zweimal einen Rhythmus vorgeben.
Mögliche Erweiterungen
- die Reihenfolge rückwärts spielen
- d.h. statt A-B-C-D spielt man D-C-B-A, nicht dass die einzelnen Rhythmen auch rückwärts gespielt werden - die Reihenfolge erst vorwärts und direkt danach rückwärts spielen
- Alle Patienten tauschen Plätze. Gleiche Rhythmen, neue Reihenfolge davon!
Alltagsbezug
Sehr oft kommt diese Reaktion: "Oha, was will sie von uns?!" Mit so einer Übung und der sich hieraus ergebenden Atmosphäre der Verwunderung kann man gut reflektieren, wie es ist, neue Verhaltensmuster oder Skills zu lernen und auszuprobieren. Der Lernprozess für die Rhythmuskette spiegelt vieles dieser Themen wider! Oft klappt es nicht beim ersten Mal, aber das heißt nicht, dass es nie klappen wird. Und man kann meistens irgendwie Unterstützung und neue Lösungen finden!