Musiktherapie Erfahrungen
für die Psychiatrie und die Psychosomatik


Improvisationsideen

Wenn du ein paar Impulse möchtest, was für Themen oder Strukturen man nehmen könnte, um den Improvisationen eine gewisse Richtung und ein Thema zu geben.

Mögliche Themen

Gefühle (der Klassiker!

  • Wie geht es mir heute?
  • Wie möchte ich, dass es mir geht?
  • Was brauche ich, um dahin zu kommen?

Die vier Jahreszeiten

  • Lebenszyklus: Alles neu, alles wächst/gedeiht, loslassen, ruhen

Elemente spielen

  • Wasser, Feuer, Erde, Luft
  • Wo findet man die verschiedenen Eigenschaften der jeweiligen Elemente im Alltag?
    (z.B. Struktur/Stabilität, Freiheit, Leidenschaft, Ruhe, Veränderung, etc.)

Landschaften / Orte spielen

  • Stadt, Strand, Gebirge, Wüste, Wald, etc.
  • Wo ist mein Wohlfühlort? 

Gegensätze spielen

Rollen in einer Gruppe


Mögliche Strukturen

Ob zum Kennenlernen der Instrumente, der Selbstwahrnehmung oder mit Fokus auf das Musizieren kann die Struktur vieles verändern.

Wanderndes Duo

  • Zwei Leute fangen an zu spielen. Wenn die dritte Person anfängt, hört die erste Person auf. So wandert das Musizieren im Duett durch die Runde.
  • Am Anfang der Reihe nach, irgendwann kreuz und quer durch die Gruppe
  • Klein, mittel, groß

  • Alle Patient:innen nehmen jeweils drei Instrumente (ein kleines, ein mittleres, ein großes) und es wird erstmal nach Instrumentengröße improvisiert - eine Runde pro Größe

  • Danach eine Runde mit beliebigem Instrument von den drei ausgewählten.

Kurz-lang-kurz

  • eine kurze, eine lange und am Ende wieder eine kurze Improvisation.
  • Wichtig: Es wird zwischen den Impros NICHT gesprochen. Einfach Stille genießen, evtl. Instrument wechseln, und wieder anfangen wenn die Gruppe bereit ist!

Sitze umstellen
Ob alle mit Rücken zu einander, seitlich, oder ganz verteilt durch den Raum...


Instrumente auswählen / auswählen lassen

  • Ich wähle mein Lieblingsinstrument
  • ... und gebe es an meinem Nachbarn weiter
  • Ich wähle ein Instrument, das ich gar nicht mag
  • ... und gebe es an meinem Nachbarn weiter
  • Ich wähle für meinen Nachbarn ein Instrument

Vertrautes Instrument vs. neues Instrument

  • Jede:r wählt ein Instrument aus, mit dem er/sie vertraut ist. Zusätzlich sucht jede:r ein für ihn/sie neues Instrument. Es wird erstmal eine Runde mit dem neuen Instrument improvisiert, dann eine Runde mit dem vertrauten Instrument.

  • Danach wird eine Runde improvisiert, in der man auf dem vertrauten Instrument anfängt und  beliebig hin und her zwischen den zwei Instrumente wechselt. Wichtig dabei ist, dass jede:r für sich entscheidet, wenn gewechselt werden möchte. Es soll immer eine Mischung in der Gruppe geben mit vertrauten und neuen Instrumenten!
  • Danach kann man reflektieren, wie es sich mit den Änderungen angefühlt hat. Wie konnte man feststellen, dass ein Wechsel nötig war? Wie haben die äußeren Umstände dazu beigetragen? Und ganz wichtig: Bezug zum Alltag herstellen!

Platzwechseln

  • Es muss mehr Stühle geben als Gruppenmitglieder. Idealerweise gibt es 2 Stühle pro Person, aber wenn es viele Patient:innen sind, reichen auch 2-3 zusätzliche Stühle.
  • Jede:r Patient:in muss 2 Instrumente auswählen. Sie behalten eins und stellen das andere auf einem leeren Stuhl. Wenn es nicht 1:2 Patienten:Stühle sind, kann gemeinsam entschieden werden, welche Instrumente auf den leeren Stühlen stehen. Wenn die Patient:innen besonders viel Struktur brauchen, kann es eine gute Regel sein, dass jeder eine Trommel als erstes Instrument nehmen muss.
  • Alle fangen zu spielen an. Wenn jemand sein Instrument wechseln will, geht er einen Platz nach rechts. Wenn der Platz schon belegt ist, muss er warten, bis der Platz frei ist.
  • Die Improvisation dauert an, bis alle Patienten wieder an ihren Ausgangspunkt angekommen sind.

Trommeln + andere Instrumente zusammen

  • Alle Patient:innen haben eine Trommel und holen mindestens ein Instrument dazu. Die zusätzlichen Instrumente werden in die Mitte gestellt.
  • - Alle fangen an zu trommeln. Nach einem Signal von dem/der Therapeut:in dürfen mehrere Leute ihr Instrument wechseln. Jederzeit sollen mindestens 2-3 Leute an der Trommel sein und ein paar Leute an den anderen Instrumenten. Die Anzahl von Trommlern und Spielern von anderen Instrumenten hängt von der Gruppengröße ab.
  • - Es gibt keine Reihenfolge oder Regel, wer wann was spielt. Die Gruppe muss sich selber regulieren. Wenn es z.B. zu viele Leute an verschiedenen Instrumenten gibt, müssen welche wieder zur Trommel wechseln. Alle dürfen alle Instrumente spielen, die in der Mitte liegen.